Kooperation statt Kleinstaaterei aller Aufgabenträger
2,70 Euro. Fast 3 Euro soll die zukünftige Erfurter Einzelfahrt kosten. Auch andere Kommunen dürfen Preiserhöhungen lediglich zur Kenntnis nehmen und haben keine Einflussmöglichkeiten um diese verhindern.
Das Argument: Digitalisierung und Personal kosten Geld. Das stimmt, allerdings hat die Einzelfahrt noch bis vor 3 Jahren 2,10 Euro gekostet. Aktuell sind die Aufschreie um die Preiserhöhung relativ gering, denn es gibt ja (noch) das Deutschlandticket. Sobald dieses jedoch durch den Bund, welcher auf Sparkurs ist, nicht mehr anteilig finanziert wird, kann die Last durch Land und vor allem durch die meisten Kommunen nicht mehr getragen werden, um das Deutschlandticket in seiner gegenwärtigen Form aufrecht zu erhalten. Daher ist der Appell an alle Kommunen aus Sicht der Linken Erfurt und der linken Stadträtinnen und Stadträten unbedingt erforderlich, um im Sinne der Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV, in die Vorhand zu kommen: Tretet dem VMT bei! Denn je mehr Kommunen dem VMT beitreten desto geringer fallen zukünftige Fahrpreiserhöhungen aus oder bleiben sogar komplett aus.
Es ist nicht nur der Preis, den auch mittlerweile Nordhausen dazu veranlasst hat, dem VMT beizutreten. Ein einheitlicher Verkehrsverbund in ganz Thüringen bietet Nutzerfreundlichkeit für die in Thüringen Zug-, Bus und Bahn-Fahrenden. Ein Umstieg braucht keinen neuen Fahrschein, die Preise sind einheitlich, alle Tickets gelten überall in Thüringen. Der jeweilige ÖPNV-Zweckverband innerhalb der Kommune oder des Landkreises hat weiterhin die Planung, Organisation und Finanzierung der Verkehrsleistung inne. Tarife werden von allen im VMT beteiligten Aufgabenträger gemeinsam im Verbundbeirat geregelt. Durch den Verbundtarif entstandene Einnahmeverluste werden gemeinsam durch alle Aufgabenträger des Verbunds ausgeglichen. Ein Solidarmodell welches Die Linke Erfurt befürwortet unter der Voraussicht das die Bundesebene nicht berechenbar erscheint, wenn es um die Förderung eines zukunftsfähigen, digitalisierten und attraktiven öffentlichen Nahverkehr im Land geht. Wir wollen Kreisgrenzen aufheben und sozial ausgewogene Tarife, spezielle Angebote für bestimmte Nutzergruppen wie bspw. Schüler, Azubis oder Seniorinnen und Senioren, ein einheitlichen Vertriebssystem, gemeinsame Beförderungsbedingungen und nutzerfreundliche Fahrgastinformationen.
Die Linke im Erfurter Stadtrat möchte das Zug-, Bus- und Bahnfahrende nicht mehr in Kreisgrenzen denken müssen, sondern ihre alltäglichen Wege erledigen kann. "Als Linke Fraktion im Erfurter Stadtrat blicken wir nicht nur auf Erfurt, sondern auf ganz Thüringen mit Sorge was die Preisentwicklungen und den Tarifflickenteppich im ÖPNV angeht. Die linke Landespolitik befürwortet diese Vereinheitlichung seit Jahren und jetzt drängt aus unserer Sicht die Zeit.". Ein einheitlicher Verkehrsverbund ist nicht zuletzt auch eine Vereinfachung für Politik und Parlamente um Instrumente zu entwerfen um für ganz Thüringen einheitlich und sozialgerecht einen ÖPNV fortzuentwickeln.