Sommer, Sonne, Freibad – wir sitzen auf dem Trocken

Von vier städtischen Freibädern sind derzeit zwei geschlossen.

Möbisburg sollte ursprünglich erst saniert werden, wenn das Dreienbrunnenbad fertig saniert und wiedereröffnet wurden ist.

Wegen Fördermitteln des Bundes musste aber Möbisburg begonnen werden, weil der Bewilligungszeitraum nur bis 31.12.25 geht (dieser wurde bereits um ein Jahr verlängert).

Dreienbrunnenbad

Gesamtkosten: 5,024 Mio. EUR, davon 1,309 Mio. EUR Mehrkosten

Eigenmittel der Stadt 3,5 Mio. EUR

Sanierung sollte bereits 2023 abgeschlossen sein, jetzt soll eventuell eine Teileröffnung in den Ferien 2024 erfolgen.

Freibad Möbisburg

Gesamtkosten: 4,2 Mio. EUR davon 1,1 Mio. EUR Mehrkosten

Eigenanteil der Stadt: 2,2 Mio. EUR

Fertigstellung nicht vor 2025

Wie schön wäre es da doch gewesen, wenn der Antrag zum Haushalt unserer Fraktion Die Linke für Entlastung gesorgt hätte und somit wenigstens die verbleibenden zwei Bäder für entgeltfreie Kühlung für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre gesorgt hätten.

Zudem wäre diese Entgeltfreiheit für den Zeitraum der Sommerferien ein Beitrag dazu gewesen, das Image der Stadt Erfurt als kinder- und jugendfreundliche Stadt zu stärken.

Im Zuge des Klimawandels nehmen auch in Erfurt die heißen Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius deutlich zu. Lang anhaltende Hitzeperioden heizen manche Stadtquartiere zunehmend auf. Kinder reagieren besonders anfällig auf solche Belastungen durch Hitze. Vor diesem Hintergrund hätte die entgeltfreie Nutzung der Freibäder für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren eine sinnvolle Hitzeprävention dargestellt.

Bedauerlicherweise scheiterte unsere Initiative erneut an fadenscheinigen Argumenten der Verwaltung und der anderen Fraktion.

Die Umsetzung dieses Vorschlags hätte übrigens laut SWE Bädern nur 30.000 Euro gekostet. Mit Blick auf die Sanierungskosten der Freibäder eine lohnende Investition für Kinder und Jugendliche.

In Städte wie Jena und Rudolstadt hatten Ferienkinder  bereits letztes Jahr den ganzen Sommer freien Eintritt in die städtischen Freibäder. Auch im Gera gab es kostenfreien Eintritt, wobei dort eine Stiftung die Einnahmeausfälle ausgleicht.

In Erfurt allerdings sitzen Familien mal wieder auf dem Trockenen.