Dr. Steffen Kachel: Der neue Stadtverbandsvorsitzende stellt sich vor

Steffen, zunächst einmal gratuliere ich dir zu deiner Wahl und wünsche dir eine glückliche Hand bei der Ausübung deines Amtes. Mit überwältigender Mehrheit wurdest du zum neuen Vorsitzenden des Stadtverbands Erfurt der Partei DIE LINKE. gewählt. Hat dich das überrascht?

Überrascht schon, was das Ergebnis betrifft. Aber sicher ist das auch auf mein bisheriges Engagement für unsere Partei zurückzuführen.

Erzähl uns was von dir!

Was soll ich sagen? 44 Jahre alt, ein Kind, das jetzt bald 11 Jahre wird. Von Beruf bin ich Historiker mit Spezialgebiet „Geschichte der Thüringer Arbeiterbewegung“. Studiert habe ich 1989 an der Karl-Marx-Uni in Leipzig, sozusagen mitten drin in den Wende-Debatten.

Seit 1990 bin ich in Thüringen für die PDS, später dann für DIE LINKE aktiv. Dazu gibt es viele ehrenamtliche Funktionen, so in der Jugendarbeit, im Bereich der politischen Bildung und im Landesvorstand unserer Partei DIE LINKE.Thüringen.

Hauptamtlich war ich von 1994 bis 1999 jugendpolitischer Sprecher, heute bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Landtagsfraktion. Ach ja, um es nicht zu vergessen: Seit 2001 arbeite ich auch in der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.

Welche Herausforderungen, welche Aufgaben siehst du für dich als Vorsitzender des Stadtverbands DIE LINKE.Erfurt?

Meine wichtigste Aufgabe sehe ich darin, das Profil der LINKEN als eine Partei „für den Alltag“ auszuprägen. Die Menschen, unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, müssen nicht nur hören, sondern ganz konkret erleben, dass allein wir als soziale Kraft wirklich an ihrer Seite stehen.

Wir müssen kommunalpolitische Visionen entwickeln, diese mit konkreten Vorhaben untersetzen und dann gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern voranbringen und umsetzen: Stadtteile, Kultur, ega-Park, Jugendarbeit – hier gibt es viel zu tun, um Erfurt weiterzuentwickeln.

Und zuletzt, aber auch nicht als Geringstes: Die notwendige Veränderung bei uns selbst. Ich möchte die Partei DIE LINKE als Partei zum Mitmachen gestalten, sie als Partei des solidarischen Miteinanders erleben und als Partei der wirklich demokratischen Entscheidungsfindung.

Dies alles kann gelingen, wenn viele mit anfassen. Hierzu lade ich alle Mitglieder und alle Sympathisanten/Sympathisantinnen unserer Partei ein: Macht mit, bringt euch ein – und lasst uns gemeinsam stark sein.

Das Interview führte Michael Kemper.